Wie KI-Suchmaschinen entscheiden, welche Marken sie empfehlen

Christian Schütz
Aktualisiert am 19.12.2025

KI-Suchmaschinen geben keine Trefferlisten aus. Sie geben Antworten. Und diese Antworten enthalten oft nur ein oder zwei empfohlene Marken. Die entscheidende Frage für Unternehmen lautet daher nicht mehr: „Wie komme ich auf Platz 1?“

Sondern: „Warum sollte eine KI genau uns nennen?“

KI empfiehlt nicht die Besten, sondern die klarsten Anbieter

KI-Systeme funktionieren nicht nach Bauchgefühl. Sie bewerten Inhalte nach Verständlichkeit, Kontext und Verlässlichkeit. Empfohlen werden Marken, die:

  • klar beschreiben, was sie tun

  • nachvollziehbar erklären, für wen

  • konsistent auftreten – über mehrere Inhalte hinweg

  • wiederholt im richtigen thematischen Umfeld auftauchen

Wer versucht, alles für alle zu sein, ist für KI schwer einzuordnen. Und wird seltener genannt.

Welche Signale für KI wirklich zählen

1. Eindeutige thematische Zuordnung

KI fragt intern:
„Wofür steht dieses Unternehmen?“

Wenn diese Antwort nicht eindeutig ist, sinkt die Empfehlungswahrscheinlichkeit. Typische Probleme:

  • zu viele Leistungen auf einer Seite

  • keine klaren Themenschwerpunkte

  • austauschbare Formulierungen

Je klarer das Themenfeld, desto höher die Chance, als relevante Quelle zu gelten.

2. Konsistenz über Inhalte hinweg

Einzelne gute Seiten reichen nicht. KI achtet auf Wiederholungen:

  • ähnliche Aussagen auf mehreren Seiten

  • gleiche Begriffe für gleiche Leistungen

  • konsistente Definitionen

Widersprüche oder wechselnde Begriffe wirken wie Unsicherheit – und kosten Vertrauen.

3. Kontext & Tiefe statt Oberfläche

Kurze Marketingtexte helfen wenig. KI bevorzugt Inhalte, die:

  • Zusammenhänge erklären

  • Ursachen und Wirkungen aufzeigen

  • typische Fragen vorwegnehmen

  • Grenzen und Einsatzbereiche benennen

Nicht nur was ihr macht, sondern warum, wann und für wen.

Warum „wir sind Experten“ kein Signal ist

Selbstaussagen zählen kaum. KI orientiert sich an:

  • Beispielen

  • Erklärungen

  • konkreten Abläufen

  • echten Projekten

  • nachvollziehbarer Logik

Autorität entsteht durch Substanz, nicht durch Superlative.

Externe Signale: Was außerhalb der Website zählt

KI bewertet Marken nicht isoliert. Relevant sind auch:

  • Erwähnungen auf anderen Websites

  • Branchenverzeichnisse

  • Fachartikel, Interviews, Gastbeiträge

  • Bewertungen & Referenzen

  • konsistente Unternehmensdaten

Je öfter eine Marke im passenden Kontext auftaucht, desto stärker wird sie eingeordnet.

Typische Gründe, warum KI Marken nicht empfiehlt

In der Praxis scheitern viele Unternehmen an denselben Punkten:

  • Inhalte sind zu allgemein

  • Zielgruppe bleibt unklar

  • Leistungen sind nicht abgegrenzt

  • Website erklärt mehr sich selbst als den Nutzen

  • kein roter Faden über mehrere Seiten

Für Menschen oft schon mühsam – für KI ein Ausschlusskriterium.

Wie Unternehmen ihre Empfehlungs-Chance konkret erhöhen

1) Klare Kernthemen definieren

Drei bis fünf Themen, für die ihr wirklich stehen wollt. Nicht mehr.

2) Diese Themen systematisch vertiefen

Nicht ein Artikel – sondern:

  • Übersichtsseite

  • Unterseiten

  • Praxisbeispiele

  • FAQs

So entsteht Kontext.

3) Echte Fragen beantworten

Nicht nur „Was bieten wir an?“, sondern:

  • Wann ist das sinnvoll?

  • Was kostet das?

  • Wie läuft das ab?

  • Für wen passt es nicht?

4) Einheitlich kommunizieren

Website, Blog, Profile, Präsentationen – gleiche Begriffe, gleiche Aussagen, gleiche Schwerpunkte.

Fazit: KI empfiehlt Klarheit, nicht Lautstärke

KI-Suchmaschinen sind keine Werbeplattformen. Sie sind Empfehlungssysteme. Wer dort sichtbar sein will, muss verständlich, konsistent und relevant sein.

Für KMU ist das eine echte Chance: Weniger Marketing-Show, mehr echte Erklärung – und genau das lässt sich gut umsetzen.