Wie wir eine Lieferantenanbindung ohne API realisiert haben

Andreas Schneider
Aktualisiert am 12.12.2024
Webdesign Agentur SuS.digital bei der Planung eines Projekts

Automatisierte Lieferantenbestellungen ohne Schnittstelle?

Webbasierte Schnittstellen bilden die Grundlage für reibungslose Kommunikation moderner Systeme.

Beispiel: Die Anbindung von Online-Shops an Lieferantensysteme zur direkten Auftragsabwicklung.

Doch was, wenn ein Lieferantensystem keine vorgesehene Schnittstelle bietet?

Genau vor dieser Herausforderung standen wir bei unserem Online-Shop Holzplatte-online.com. Unser Lieferant, dessen Bestellsystem auf einer älteren PHP-Webanwendung lief, hatte keinen eigenen Webservice.

Das Problem? Bestellungen aus dem Shop mussten manuell im System des Lieferanten eingegeben werden – ein zeitraubender und fehleranfälliger Prozess.

Für uns als Digitalagentur war klar: Hier musste eine Lösung her, die Automatisierung ermöglicht. Da eine neue Schnittstelle des Lieferanten in weiter Ferne lag, mussten wir uns selbst um die Lösung kümmern.

Gesagt, getan.

Das Problem im Detail

Der Lieferant verfügt über ein eigenes Bestellsystem, das über eine klassische Weboberfläche erreichbar ist. Es gibt keine SOAP- oder REST-Schnittstelle (API), um Bestellungen direkt aus dem Shop heraus zu übertragen. Jede Bestellung aus dem Online-Shop muss vom Mitarbeiter manuell in das Lieferantensystem eingegeben werden – ein Prozess, der nicht nur unnötig Ressourcen bindet, sondern auch zu Verzögerungen und möglichen Fehlern führt.

Unser Ansatz: Automatisierung ohne API

Statt auf eine API zu warten, entschieden wir uns, das Problem auf einer anderen Ebene zu lösen: Mithilfe eines .NET HTTP-Clients, der direkt mit der bestehenden Weboberfläche des Lieferantensystems kommuniziert.

Wie haben wir das umgesetzt?

  1. Analyse der Lieferanten-Weboberfläche:
    Im ersten Schritt haben wir uns das alte Webinterface des Lieferanten genau angesehen. Dabei ging es vor allem darum, die Struktur und Funktionsweise der Bestellprozesse zu verstehen.

  2. Simulation der Benutzerinteraktionen:
    Mithilfe eines .NET HTTP-Clients simulierten wir die Eingaben und Aktionen, die ein Benutzer manuell durchführen würde – vom Login bis zum Absenden der Bestellung.

  3. Automatisierung der Prozesse:

    • Wir haben die HTTP-Requests analysiert und nachgestellt. Dabei haben wir auch Parameter wie Session-IDs oder User Agent Strings berücksichtigt.
    • Alle nötigen Daten einer Bestellung werden aus unserem Shop automatisch in die entsprechende Formularstruktur des Lieferantensystems übertragen um anschließend den Auftrag auszulösen.
  4. Testphase:
    In einer umfassenden Testphase haben wir sichergestellt, dass die automatisierten Bestellungen fehlerfrei und schnell durchlaufen.

Das Ergebnis und die Wirkung

Für unseren Online-Shop Holzplatte-online.com bedeutet das einen großen Schritt in Richtung Effizienzsteigerung und Automatisierung. Gleichzeitig zeigt dieses Projekt, wie wir bei SuS.digital Lösungen finden, auch wenn die technischen Rahmenbedingungen auf den ersten Blick schwierig erscheinen.

Fazit

Das Ergebnis hat unsere Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen: Der Bestellprozess läuft nun reibungslos, und wir haben dadurch Holzplatte Online einen Wettbewerbsvorteil verschafft.